Tiere auf dem Golfplatz

Golf und Natur - Tier- und Artenschutz auf Golfanlagen

Der Deutsche Golf Verband und die Deutsche Wildtier Stiftung engagieren sich gemeinsam für heimische Wildtiere. Seit über 15 Jahren wählen die Mitglieder der Schutzgemeinschaft ein „Tier des Jahres“, auf das in der Öffentlichkeit aufmerksam gemacht werden soll. Sei es aufgrund seiner Gefährdung oder der Bedrohung seines Lebensraumes durch den Menschen. Das Schutzbedürfnis der Art soll ein Jahr lang im Fokus stehen und ihr Überleben langfristig gesichert werden.

Tier des Jahres 2021

Tier des Jahres 2020
Tier des Jahres 2019

Tier des Jahres 2018
Tier des Jahres 2017
Tier des Jahres 2016
Tier des Jahres 2015

Der Düsseldorfer Golf Club ist ganz besonders um den Schutz bedrohter Tierarten bemüht, da vor allem Parkland Golfanlagen mit wunderschön in die Natur angepassten Bahnen wichtige Rückzugsorte und Lebensräume für heimische Wildtiere sind. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joachim Mauß hat der DGC zahlreiche Vogelnisthilfen angebracht. Neben der Pflege und der Förderung von Niststätten richten wir Augenmerk auf den Erhalt der Nahrungsflächen und dokumentieren das Brutgeschehen. Seltene Vogelarten wie der Eisvogel und der Turmfalke finden im Düsseldorfer Golf Club ein Zuhause.


Weitere Informationen über das Qualitätsmanagement Golf & Natur

Raubvögel über unserem Golfplatz

Bericht von Prof. Dr. Mauß

Seit Jahrzehnten kreist der Mäusebussard über unserem Platz. Er nistet in dem Waldstück zwischen der Spielbahn Fünf und der Zehn, jedes Frühjahr zieht es die lebenslang verpaarten Partner
zum selben Nest zurück. Sein Ruf ähnelt dem klagenden Miauen einer Katze hi-äh, hi-äh, hi-äh.
Besonders häufig hört man diesen Ruf im Hochsommer von seinen Jungen, die dann immer wieder
in Horst Nähe kreisen und die Eltern bettelnd rufen. Seine Nahrung sind kleine Säugetiere, also Mäuse, Wühlmäuse und Kaninchen, aber auch Eidechsen, Frösche und Schlangen, Blindschleichen und Ringelnattern, die auch auf unserem Platz leben, sich aber von uns nur ab und zu spärlich sehen lassen. Seltener lässt sich der Rote Milan über uns beobachten, leicht ist er an seinem stark gegabelten Schwanz („Gabelweihe“) zu erkennen.
Er brütet leider nicht bei uns, sondern nur in den Rheinauen, da er sich teilweise auch von Fischen ernährt. Beim Kreisen lässt er sein wiederholtes wie-u, wie-u, wie-u ertönen. Den viel selteneren Wanderfalken habe ich noch nie über unserem Platz beobachten können, wohl aber Zeichen seines erfolgreichen Jagens: die Federreste von Ringeltauben auf den Spielbahnen, die er im Flug geschlagen hat. Jeder kennt dagegen den Turmfalken. Im Flug ist er leicht mit einem Kuckuck zu verwechseln.
Hat er dagegen Beute erspäht, „rüttelt“ er: mit nach unten und gegen den Wind gerichteten Kopf, gespreiztem Schwanz und schnellem, flatternden Flügelschlag verharrt er in der Luft an derselben Stelle, um dann auf das Opfer hinab zu schießen. Er ruft rasch nacheinander kjikjikjik!
Für den Turmfalken wurde ein besonderer Nistkasten entwickelt, der schon lange auf meiner Wunschliste stand. Dann war er da, aber wie und wo hängt man ihn auf? Er muss möglichst hoch hängen, zum Säubern am Ende der Brutsaison aber wieder am Boden kontrolliert werden können.
Die Lösung kam von unserem rührigen Platzwart, Dr. Joachim Menne, der einen umlegbaren
„Sylter Fahnenmast“ vorschlug. Der kam dann auch, wurde grün lackiert und hält nun auf Bahn
Vier den Turmfalkenkasten in luftiger Höhe. Bleibt abzuwarten, ob der im kommenden Frühjahr den Ansprüchen des Turmfalken genügt. Zu den Raubvögeln gehören auch die Eulen, über die kann ich leider nicht berichten, ich bin im Klub kein Nachtmensch, wenn die aktiv sind, bin ich längst zu Hause und höre hier die Räuber der Dunkelheit.